Arpillera-Ausstellung

Bolivien-Brücke präsentierte textile Wandbilder aus der Sammlung Kersting im Franziskanerkloster Hürtgendwald-Vossenack

Arpilleras sind textile Wandbilder aus Stoffresten. Sie entstanden zuerst in Chile während der Militärdiktatur als Mittel des politischen Widerstands. Die Frauen der Inhaftierten, Ermordeten und Verschwundenen schlossen sich zu Gruppen zusammen, um sich gegenseitig zu stützen und bescheidene Einkünfte zu erarbeiten. In den Arpilleras versuchten sie, ihre Verzweiflung und Trauer darzustellen und so das Erlebte zu verarbeiten und neuen Mut zu gewinnen.

In den folgenden Jahren bildeten sich in allen südamerikanischen Ländern Frauengruppen, die in Arpilleras die politischen und sozialen Zustände darstellten und deutlich anprangerten.
Mit der Veränderung der politischen Lage änderten sich teilweise auch die Themen der Arpilleras. Besonders die Abwanderung in die Städte aus sozialen und politischen Gründen lässt die verlorene Heimat in den Bergdörfern als Idyll erscheinen.
Die Ausstellung zeigt Arpillera-Beispiele aus fünf Ländern.

Die Ausstellung wird voraussichtlich im November 2019 wieder an anderer Stelle in der Region Eifel zu sehen sein.