Studenten der Universität Sucre gründeten 1969 die Gruppe „Los Masis“ („Leute, wie du und ich“). Aus dem zunächst informellen Engagement der Mitglieder von Los Masis entstand 1977 das Centro Cultural Masis zur umfassenden Erforschung der Kultur der andinen indigenen Bevölkerung, aber auch der populären Mestizen- und Criollo-Kultur, die sich in den letzten Jahrhunderten in den Städten entwickelt hat.
Das Centro Cultural Masis in Sucre bietet zurzeit etwa 100 Kindern und Jugendlichen Unterricht und Übungsmöglichkeiten in Musik und Tanz ihrer indigenen und mestizischen Kultur. Sie gestalten Stadt- und Nachbarschaftsfeste und spielen bei religiösen Feiern. Viele der Kinder und Jugendlichen kommen aus sozial und wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen. Sie arbeiten am Vormittag und besuchen am Nachmittag die Schule. Das Zentrum bietet für viele Kinder und Jugendliche pädagogisch wertvolle Aktivitäten als Alternative zu einer Freizeitgestaltung auf der Straße.
Neben dem Erlernen und Spielen eines oder mehrerer Instrumente erhalten sie Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Centro: Hilfe zum erfolgreichen Schulbesuch, Unterstützung in der Bewältigung von Erwerbsarbeit und schulischen Anforderungen sowie Förderung der Bewusstseinsbildung im Hinblick auf ihre Rolle als verantwortungsvolle Mitglieder der Gesellschaft. Die Jugendarbeit des Centro Cultural Masis vermittelt vor allem Zugewanderten in den Randgebieten der Stadt Selbstbewusstsein und Wertschätzung der eigenen Identität.
Seit vielen Jahren bestehen Kontakte von Vereinsmitgliedern zum Projekt. Die Gruppe Los Masis war schon mehrfach auf ihren Konzertreisen auch in der Region Aachen/Düren/Jülich zu Gast.
Der Verein Bolivien-Brücke e.V. finanziert u.a. eine hauptamtliche Stelle im Centro Cultural Masis mit Hilfe eines Kreises von Fördernden.
Seit 2009 sind junge Erwachsene als Freiwillige der Bolivien-Brücke jeweils für ein Jahr im Centro Cultural Masis tätig. Sie arbeiten in der Betreuung der Kinder und Jugendlichen, bei der musikalischen Arbeit, bei den Kontakten zu Partnerorganisationen und weiteren Aktivitäten das Centros mit. Im Jahr 2010 konnte die Bolivien-Brücke mit Hilfe einer sog. Begleitmaßnahme des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Infrastruktur und die Arbeit des Centros erheblich verbessern. Ein neuer Dachstuhl, eine Renovierung der Räume, die Erweiterung des Instrumentenbestandes, Fortbildungsseminare und vieles mehr waren Teile dieser Maßnahme.
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Puriskiri Dezember 2022