Nueva Esperanza – Sucre

Nueva Esperanza – Hilfe zur Selbsthilfe in Bolivien

Nueva Esperanza ist ein Verein zur Selbsthilfe, in dem sich Menschen mit physischer Behinderung zusammengeschlossen haben. Hier schufen sie sich zum einen die Möglichkeit des gegenseitigen Austausches und der gegenseitigen Hilfe und zum anderen arbeiten sie daran durch Öffentlichkeitsarbeit die Situation behinderter Menschen in Bolivien zu verbessern. Um die Bedeutung ihres berechtigten Anliegens zu verstärken, helfen die Mitglieder der Gruppe beim Aufbau ähnlicher Vereine in anderen Städten Boliviens. Das Hauptziel von Nueva Esperanza ist ein „Vida Independiente“, ein Leben in Unabhängigkeit oder besser ein selbstbestimmtes Leben für ihre Mitglieder zu erreichen.

Der Erfolg gibt ihnen Recht, in der Zwischenzeit wurde ihr Konzept des „Vida Independiente“ in weiteren Städten in neuen Selbsthilfe Gruppen umgesetzt. Nueva Esperanza trägt wesentlich dazu bei, dass es zwischen den Gruppen in den verschiedenen Departements von Bolivien einen Dialog und eine Zusammenarbeit gibt, die die Außendarstellung verstärken.

Außerdem hat die Gruppe regen Kontakt zu Behinderten aus Japan, die vom japanischen Staat sehr viel Unterstützung bekommen, durch den sie viele Impulse für ihre eigene Arbeit bekommen.

Ein unabhängiges Leben bedeutet, dass alle -unabhängig von Eltern oder Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern- ihre täglichen Entscheidungen selbst treffen und erledigen können z.B. Einkauf von Kleidung oder Lebensmittel. Die Mitglieder der Gruppe können aufgrund der Schwere ihrer Behinderungen jedoch nicht ganz allein leben. Deswegen ist der Verein ständig auf der Suche nach persönlichen Assistierenden, die die Menschen mit Behinderung begleiten, d.h. sie in allen Tätigkeiten des Tages unterstützen z.B. Kochen, Anziehen, Einkaufen, Spazieren gehen usw. Neben der Suche nach geeigneten Personen, die diese Aufgabe bewältigen können, ist aber auch die Finanzierung dieser Assistierenden ein Problem. Da der bolivianische Staat so gut wie keine Unterstützung gewähren kann und ein System von Sozial- und Krankenkassen, wie wir es kennen, auch nicht existiert, sind die Mitglieder der Gruppe quasi auf sich selbst gestellt und freuen sich über Unterstützung von außen.

Zu bewundern ist die Eigeninitiative und die Kraft, die die Mitglieder der Gruppe bei der Gestaltung ihres Lebens und dessen Verbesserung aufbringen. Die Eine-Welt-Gruppe der Pfarrei St. Gregor von Burscheid in Aachen unterstützt die Gruppe – auch finanziell – und versucht dadurch die ständige Verfügbarkeit von 2 Assistierenden für die ca. 20 Mitglieder sicherzustellen, wozu Spenden herzlich willkommen sind.